Aus beruflichen Gründen sehe ich mir regelmäßig auf verschiedenen Medienplattformen Beiträge und Artikel zum Thema häusliche Gewalt an. Und da ich auch beim Projekt A4 arbeite, also zum Thema psychische und physische Gewalt gegen Männer, ist meine Perspektive auch auf Männer als Betroffenen von häuslicher Gewalt gerichtet. So bin ich auf den Artikel bei ARD/MDR (https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/gewalt-gegen-frauen-100.html) gestoßen. Unter dem Thema „häusliche Gewalt- Wie kann man helfen?“ werden dort unterschiedliche Vorschläge, Infos und Beiträge dargestellt.Erstmalig erschien dieser Beitrag im November 2019 und wurde jetzt nochmal in der Corona-Zeit im April neu verlinkt. So bin ich auf diesen Beitrag geleitet worden.
Öffentliche Aufklärung und Hinweise auf Unterstützung zu dem Thema häusliche Gewalt finde ich sehr wichtig. Die Lobby von Männern ist bei dem Thema nicht allzu groß, auch wenn in den letzten Jahren mehr Hilfs- und Beratungsangebote gefördert werden. Noch ist es aber schwer zu vermitteln, dass auch Männer in ihren Beziehungen Opfer von Gewalt werden.
Daher erkenne ich es als sehr positiv an, dass ARD/MDR nicht nur häusliche Gewalt gegen Frauen und Gewalt gegen Kinder thematisieren, sondern auch das Thema Gewalt gegen Männer im Blick haben. Dies ist wahrlich nicht selbstverständlich. Umso mehr ärgere ich mich über das zu dem Artikel gehörende Bild.
Geradezu comichaft wird hier eine Gewaltsituation dargestellt, welche der dahinterstehenden Dynamik und dem Bedrohungsszenario in keinster Weise gerecht wird. Wer psychische und körperliche Gewalt erlebt hat, wird sich durch diese Darstellung nicht verstanden und in seinem Leid nicht anrerkannt fühlen. Niemand wird durch dieses Bild auch nur im Wesentlichen für das Thema sensibilisiert, was doch eigentlich das Ziel gewesen sein wird. Ein Schmunzeln wird dem/r Leser*inn kurz über das Gesicht huschen ob dieses witzigen Bildes und dann wird zum nächsten Beitrag geklickt. Oder man/frau zeigt sich gegenseitig das Bild und lacht über das blöde Schielen des Trottels. Oder man/frau ärgert sich darüber, so wie ich. Denn wer sich medientechnisch auch nur ein bischen auskennt weiß, Bild „schlägt“ Text. Das Bild folgt dem Klischee, dass Männer nicht Opfer von Frauen werden können. Und trägt damit selbst zur Tubuisierung und Marginalisierung von Gewalt gegen Männer bei.
Und so geht der über dem Bild stehende Text auch verloren. Was sehr schade ist, denn dem Inhalt des Textes stimme ich voll und ganz zu. Gewalt gegen Männer ist (immer noch) ein Tabuthema. Und Zitat aus dem Text: „Denn Frauen – so die Studien – tendieren als Täterinnen zu psychischer Gewalt: dem Kontrollieren der Privatsphäre, dem Unterbinden sozialer Kontakte, der Drohung mit Entzug des Sorgerechts für die gemeinsamen Kinder. Kommt es doch zu physischer Gewalt, ist dem die psychische meist vorausgegangen. Denn wer sich psychisch dominieren lässt, der wehrt sich nicht, wenn die Gewalt körperlich wird“ (Quelle: siehe obenstehenden Link).
So zeigt sich mal wieder, dass gut gedacht nicht immer gut gemacht bedeutet. Und einer guten inhaltlichen Darstellung auch noch mit einem schnell dazu eingefügtem Bild alle Ernstahftigkeit und Relevanz genommen werden kann. Es gibt also weiterhin viel zu tun.
Hagen Bottek
Gewalt gegen Männer als Bild-Witz bei ARD und MDR?
Aus beruflichen Gründen sehe ich mir regelmäßig auf verschiedenen Medienplattformen Beiträge und Artikel zum Thema häusliche Gewalt an. Und da ich auch beim Projekt A4 arbeite, also zum Thema psychische und physische Gewalt gegen Männer, ist meine Perspektive auch auf Männer als Betroffenen von häuslicher Gewalt gerichtet. So bin ich auf den Artikel bei ARD/MDR (https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/gewalt-gegen-frauen-100.html) gestoßen. Unter dem Thema „häusliche Gewalt- Wie kann man helfen?“ werden dort unterschiedliche Vorschläge, Infos und Beiträge dargestellt.Erstmalig erschien dieser Beitrag im November 2019 und wurde jetzt nochmal in der Corona-Zeit im April neu verlinkt. So bin ich auf diesen Beitrag geleitet worden.
Öffentliche Aufklärung und Hinweise auf Unterstützung zu dem Thema häusliche Gewalt finde ich sehr wichtig. Die Lobby von Männern ist bei dem Thema nicht allzu groß, auch wenn in den letzten Jahren mehr Hilfs- und Beratungsangebote gefördert werden. Noch ist es aber schwer zu vermitteln, dass auch Männer in ihren Beziehungen Opfer von Gewalt werden.
Daher erkenne ich es als sehr positiv an, dass ARD/MDR nicht nur häusliche Gewalt gegen Frauen und Gewalt gegen Kinder thematisieren, sondern auch das Thema Gewalt gegen Männer im Blick haben. Dies ist wahrlich nicht selbstverständlich. Umso mehr ärgere ich mich über das zu dem Artikel gehörende Bild.
Geradezu comichaft wird hier eine Gewaltsituation dargestellt, welche der dahinterstehenden Dynamik und dem Bedrohungsszenario in keinster Weise gerecht wird. Wer psychische und körperliche Gewalt erlebt hat, wird sich durch diese Darstellung nicht verstanden und in seinem Leid nicht anrerkannt fühlen. Niemand wird durch dieses Bild auch nur im Wesentlichen für das Thema sensibilisiert, was doch eigentlich das Ziel gewesen sein wird. Ein Schmunzeln wird dem/r Leser*inn kurz über das Gesicht huschen ob dieses witzigen Bildes und dann wird zum nächsten Beitrag geklickt. Oder man/frau zeigt sich gegenseitig das Bild und lacht über das blöde Schielen des Trottels. Oder man/frau ärgert sich darüber, so wie ich. Denn wer sich medientechnisch auch nur ein bischen auskennt weiß, Bild „schlägt“ Text. Das Bild folgt dem Klischee, dass Männer nicht Opfer von Frauen werden können. Und trägt damit selbst zur Tubuisierung und Marginalisierung von Gewalt gegen Männer bei.
Und so geht der über dem Bild stehende Text auch verloren. Was sehr schade ist, denn dem Inhalt des Textes stimme ich voll und ganz zu. Gewalt gegen Männer ist (immer noch) ein Tabuthema. Und Zitat aus dem Text: „Denn Frauen – so die Studien – tendieren als Täterinnen zu psychischer Gewalt: dem Kontrollieren der Privatsphäre, dem Unterbinden sozialer Kontakte, der Drohung mit Entzug des Sorgerechts für die gemeinsamen Kinder. Kommt es doch zu physischer Gewalt, ist dem die psychische meist vorausgegangen. Denn wer sich psychisch dominieren lässt, der wehrt sich nicht, wenn die Gewalt körperlich wird“ (Quelle: siehe obenstehenden Link).
So zeigt sich mal wieder, dass gut gedacht nicht immer gut gemacht bedeutet. Und einer guten inhaltlichen Darstellung auch noch mit einem schnell dazu eingefügtem Bild alle Ernstahftigkeit und Relevanz genommen werden kann. Es gibt also weiterhin viel zu tun.
Hagen Bottek
Video-Männerforum startet
Diese Zeit fordert uns allen einiges ab. Soziale Kontakte sollen minimiert werden, wir sollen zu Hause bleiben. Auch unsere Männergesprächsgruppe kann derzeit aus genannten Gründen nicht stattfinden. Die aktuelle Situationen öffnet aber auch neue Wege: Das Männernetzwerk Dresden e.V. startet ab 21. April mit dem neuen Männer-Onlineforum coma. Per Video können sich Männer aus dem gesamten Bundesgebiet miteinander austauschen und ins Gespräch kommen. Die Teilnahme ist kostenlos. Mehr Informationen gibts hier
Väter in der Corona-Krise
Ein nützliches Angebot, der Väter gGmbH : Auf der Seite finden Väter Tools und Infos, die sie dabei unterstützen, die derzeitigen privaten und beruflichen Herausforderungen aktiv zu gestalten und vielleicht sogar positiv für sich und ihre Familie zu nutzen.
Mehr Infos finden Sie hier: Väter in der Corona- Krise – Familie gelingt gemeinsam
Corona-Maßnahmen und Depression:
Wir sind weiterhin für Sie da!
Männergruppe macht Pause
Jena, 17.03.2020
Aus aktuellem Anlass werden wir bis zum 29.04.2020 keine Termine für die Männergruppe planen. Wir leisten damit den aktuell empfohlenen Schutzmaßnahmen Folge, die eine weitere Ausbreitung der Covid 19-Pandemie verhindern sollen.
Ende April werden wir auf Grundlage der dann bestehenden Situation eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht.
Wir bitten für diese Entscheidung um Verständnis, aber Ihre und unsere Gesundheit geht vor.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich weitere Interessierte an einer Männergruppe bei uns melden. Bei Interesse an einer Teilnahme an der Männergruppe melden Sie sich gern jederzeit bei uns.
Wenn es Neuigkeiten gibt verkünden wir das natürlich hier und auf unserer facebook-Seite.
Bis dahin alles Gute, seien Sie vorsichtig und passen Sie gut auf sich auf!
Ihr Team des PROJEKT A4
PROJEKT A4 besucht Männerschutzwohnung in Sachsen
Heute waren wir zu Besuch beim Weissenberg e.V. – Männernetzwerk Plauen / Vogtland in Sachsen. Der Verein unterhält dort zwei Männerschutzwohnungen.
Hier finden Männer vorübergehend Zuflucht, auch mit Kindern, wenn sie in der Partnerschaft oder Familie Gewalt ausgesetzt sind. Weiterlesen
„Im Männerhaus“ – Ein Film über ein Schweizer Männerhaus
Es ist ein Kampf mit Rollenbildern und gegen Stereotypen, wenn der Mann das Opfer ist. Drei Betroffene geben bei «Reporter» anonym Einblick in die Misere, in der sie sich befinden. Alle haben Schutz und Unterstützung im Väter- und Männerhaus in Bern gesucht.
Hier geht’s zum Video
Mehr finanzielle Unterstützung für Männerberatung und Männerschutz
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey möchte Männer, die sich in Problem- und Krisensituationen befinden, künftig besser unterstützen. Das kündigte sie in ihrer Pressekonferenz zur Gleichstellungspolitik 2020 in Berlin an. Insgesamt sollen bis 2022 rund 3,5 Millionen Euro in Männerberatung und Männergewaltschutzprojekte fließen.
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Männergesprächsgruppe des PROJEKT A4 trifft sich auch im neuen Jahr
In der Männerrunde des PROJEKT A4 ist noch Platz für weitere Mitstreiter. Inzwischen hat sich die Gruppe schon einige Male getroffen. Ein Einstieg ist ganz unkompliziert und unverbindlich möglich.
Wenn Sie Lust auf einen Austausch unter Männern haben, dann ist die Gruppe „Mann in Beziehung“ möglicherweise spannend für Sie. Alle zwei Wochen sind Männer eingeladen, sich in einem geschützten Rahmen mit Themen wie Partnerschaft, Familie und Freundschaft auseinander zu setzen. Ein Besuch der Männergruppe ist kostenlos und nach einer kurzen Voranmeldung möglich.
Alle weiteren Infos finden Sie hier