Opfer von Sexualstraftaten können in Thüringen Beweise vertraulich sichern lassen – auch für Männer?
Am 09. Dezember 2024 wurde von der Gleichstellungsbeauftragten in Thüringen Frau Ohler verkündet, dass sich Opfer von Sexualstraftaten oder häuslicher Gewalt in Thüringen am Universitätsklinikum Jena kostenfrei und vertraulich auf Tatspuren untersuchen lassen können. So sollen sie die Möglichkeit haben, ermögliche ihnen in Ruhe überlegen zu können, ob sie Strafanzeige stellen wollen.
Ob das Angebot explizit auch für Männer gilt, ist aus dem Artikel nicht zu erfahren. Da aber von „Opfern“ und „Betroffenen“ geschrieben wird, gehen wir davon aus.
Spuren werden drei Jahre aufbewahrt
Das Verfahren sei sinnvoll, wenn beispielsweise betroffene Frauen aus Angst oder Scham nicht gleich Anzeige erstatten wollen. Es ermögliche ihnen, in Ruhe überlegen zu können, ob sie Strafanzeige stellen wollen. Gerichtsfeste Beweise wie Körperflüssigkeiten, Kratz- oder Würgespuren und Zeichen von Schlägen können sie nun an der Uniklinik Jena dokumentieren lassen.
Bei der vertraulichen Spurensicherung werden die Betroffenen nach einer Gewalttat untersucht. Es werden Proben genommen, dokumentiert und für mindestens drei Jahre aufbewahrt. In diesem Zeitraum können die Betroffenen Strafanzeige erstatten. Die Spuren könnten nicht von einem Richter oder einem gegnerischen Anwalt für ungültig erklärt werden, so Ohler.
Opfer von Gewalt können mit der Telefonnummer 03641 – 939 7197 Kontakt mit der der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Jena aufnehmen.